Das Hotel wurde im selben Jahr wie Nestlé gebaut
Das Grand Hôtel du Lac öffnete erstmals 1868 seine Pforten, nachdem der Gründer Edmond Delajoux die Initiative ergriffen hatte, ein “erstklassiges” Haus zu schaffen. Die Arbeiten hatten 1866 begonnen, im selben Jahr wie für den Bau von Nestlé, dem späteren multinationalen Unternehmen. Die Eröffnung der beiden Wahrzeichen markierten den Eintritt von Vevey, deutsch lange Zeit Vivis genannt, in die Moderne.
Zu Anfang hatten die Zimmer kein fliessendes Wasser und keine Bademöglichkeit
Bei der Einweihung bot das Hotel 120 Zimmer, die nur zum Teil ein Waschbecken hatten. 1879 wurden sie mit fliessendem Wasser ausgestattet, während die elektrische Beleuchtung erst 1882, fast 25 Jahre nach der Eröffnung, die Kerze ersetzte. Badezimmer wurden erst fast ein Jahrhundert später anlässlich der grossen Renovierungsarbeiten von 1977 eingebaut.
Heute verfügt das Hotel über 50 Zimmer und Suiten, die mit Eleganz und Authentizität eingerichtet sind, so dass einem angenehmen, entspannenden Aufenthalt nichts im Wege steht.
Henryk Sienkiewicz lebte hier bis zu seinem Tod
Der polnische Schriftsteller Henryk Sienkiewicz, der unter anderem für sein Meisterwerk «Quo Vadis» den Nobelpreis für Literatur erhielt, hatte nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus seiner Heimat Polen das Grand Hotel du Lac als Domizil gewählt, wo er sich von der Ruhe und Schönheit der Umgebung inspirieren liess, bevor er hier im November 1916 mit 70 Jahren verstarb. In der Folge liess das Hotel im Einvernehmen mit der Stadt Vevey und der polnischen Botschaft in seinen Gärten, die der Schriftsteller sehr geschätzt hatte, eine Gedenkstatue aufstellen.
«Wo immer der Mensch seine Arbeit einbringt, lässt er auch etwas von seinem Herzen zurück.»
Henryk Sienkiewicz – Die Familie Polaniecki
Nach dem Zweiten Weltkrieg ändert das Grand Hôtel du Lac seinen Namen
In dieser dunklen Zeit war es notwendig, weiterhin attraktiv zu sein, um die Krise zu überstehen. Deshalb hatte die Direktion die Idee, den Namen des Hotels anzupassen und nannte es «L’Hôtel du Lac». Diese scheinbar minimale Veränderung und Preissenkungen erlaubten dem Hotel tatsächlich, eine neue Klientel anzuziehen und so diese schwierigen Jahre zu überstehen.
2006 wurde das Haus wieder in «Grand Hôtel du Lac» umbenannt, dies nach einer zweijährigen Schliessung wegen umfangreicher Erneuerungsarbeiten. Bei dieser Renovation war es das Ziel des Innenarchitekten Pierre-Yves Rochon, die reiche und bewegte Geschichte des vergangenen Jahrhunderts mit Eleganz und Authentizität wiederzubeleben. Heute präsentiert sich das Hotel in einem faszinierenden Stilmix, der ihm seine ganze Originalität und Pracht verleiht.
«Details machen die Perfektion aus, und Perfektion ist kein Detail!»
Leonardo da Vinci
Das Hôtel du Lac geht in die Literaturgeschichte ein
1984 veröffentlichte die britische Schriftstellerin Anita Brookner, inspiriert vom «stillen Charme dieses Orts», den Roman Hotel du Lac. Er wurde noch im selben Jahr mit dem Booker Prize ausgezeichnet, dem renommiertesten Literaturpreis in englischer Sprache. Damit wurde das Hôtel du Lac Teil der Literaturgeschichte.
«Am anderen Ufer konnte sie allmählich Lichter erkennen, Lichter, die einladend wirkten: die des Hôtels du Lac.»
Anita Brookner – das Hôtel du Lac.
Alle aktuellen Informationen über das Grand Hôtel du Lac in Vevey finden Sie auf der Website: https://www.ghdl.ch