Das Relais et Châteaux Waldhotel Doldenhorn wurde vor über hundert Jahren errichtet, anno 1906, und diente ursprünglich als Unterkunft der Arbeiter während des Baus des Lötschbergtunnels zwischen Kandersteg und Goppenstein. Nach Abschluss der Bauarbeiten 1913 wurde das Gebäude längere Zeit als Ferienhaus genutzt, bis es 1976 von der Familie Maeder gekauft wurde. 44 Jahre und 4 Sterne superior später ist das «Doldenhorn» ein renommiertes Hotel, das auf eine reichhaltige Geschichte zurückblicken kann. René Maeder erinnert sich an die Schlüsselmomente von der Geburt des Projekts bis zum Hotel, von dem er träumte.
1976: Kauf der Pension «Doldenhorn»
René Maeder war 22 Jahre alt, als er beschloss, gemeinsam mit seiner 21 jährigen Frau Anne die kleine Ferienpension namens Doldenhorn einer Unternehmerfamilie zu erwerben. An diesem Tag begann das junge Paar mit der Verwirklichung seines Traums, ohne zu wissen, ob er wirklich realisierbar sei: aus einem Ferienhaus ein Luxushotel zu machen.
Zum Zeitpunkt des Kaufs war der Kampf allerdings noch lange nicht gewonnen. Der Besitzer denkt an den Zustand der Pension, die 40 Betten und ein einziges Badezimmer enthielt: «Ein echtes Desaster!». In guter Erinnerung des Ehepaars Maeder in diesem Jahr bleibt jedoch die grenzenlose Grosszügigkeit der Handwerker des kleinen Bergdorfs Kandersteg, die sie unterstützten und ihnen halfen, ein Gebäude zu erstellen, das diesen Namen verdient. «Meiner Frau Anne und mir fehlte es an vielen Dingen, als wir jung waren, vor allem an freier Zeit und finanziellen Mitteln. Wir hatten das Glück, immer von wohlwollenden Menschen umgeben zu sein, die an uns geglaubt und uns bei der Erfüllung unseres Traums unterstützt haben.»
1989: Geburt ihres Sohnes Patric Emmanuel
Die Familie Maeder erhielt 1989 mit der Geburt ihres einzigen Sohnes Patric Emmanuel Zuwachs. Er ist heute 31 Jahre alt, hat die Hotelfachschule von Lausanne (EHL) erfolgreich abgeschlossen und ist bereit, die Leitung des Familienbetriebs zu übernehmen, dessen Übergabe für 2022 geplant ist. René und Anne Maeder sind stolz auf ihn und glücklich, einen Nachfolger zu haben, dem er sein kostbarstes Gut, das sie während 44 Jahren ausgebaut hat, weitergeben kann. Der junge Mann führt bereits mit den seinen Eltern den Landgasthof Ruedihus, ein prachtvolles Restaurant mit einzigartigem rustikalem Cachet, das eine 250 Jahre dauernde reiche Geschichte widerspiegelt. Es befindet sich direkt gegenüber dem Hotel und wurde von der Familie Maeder 1990 übernommen. Patric Emmanuel, der ebenfalls am Hotel der Familie beteiligt ist, will den aktuellen Geist des Hauses bewahren und ihm gleichzeitig eine zweite Jugend schenken: «Die Natur, das Wohlfühlen und das Vergnügen werden auch in Zukunft die Eckpfeiler sein.»
2000: Der Besuch von Prinz Charles
Eine der grossen Stärken des Waldhotels Doldenhorn ist die grosse Treue ihrer Gäste, die es sich nicht nehmen lassen, namhaften Bekannten bei einer Reise in die Schweiz den Besuch bei der Familie Maeder zu empfehlen. «Wir empfangen manchmal besondere Besucher wie unsere Bundesräte oder den König und die Königin von Belgien. Im Jahr 2000 weilte Prinz Charles während seiner Schweiz-Visite bei uns. Für mich ist jeder Gast gleich wichtig, und wir versuchen, keine Unterschiede zu machen, aber ich muss zugeben, dass es mich glücklich und stolz macht, solche Persönlichkeiten begrüssen zu dürfen.»
René Maeder erinnert sich: «Wir erwarteten die Ankunft der Staatskarosse mit dem Prinzen und Adolf Ogi (der damals der Bundespräsident war) vor dem ‹Ruedihus›. Der Konvoi wurde von der Polizei begleitet. Als der Wagen eintraf, waren der Bundespräsident und sein Besucher verschwunden! Vor dem Hotel herrschte eine grosse Aufregung. Ich hatte Dölf im Verdacht, dass er unserem Gast in unserem schönen Dorf Kandersteg etwas zeigt. Und so war es auch; er wollte ihm unsere schöne, alte Kirche präsentieren.»
2007: Die Geburt des Spa-Zone
Das Jahr 2007 war ein Schlüsselmoment der Geschichte des Waldhotels Doldenhorn. Die Familie Maeder wollte ihrer Kundschaft einen Wellnessbereich bieten, der Körper und Geist zu echtem Wohlbefinden verhilft. Doch die Bank hielt die Investitionen für zu riskant. Zu diesem Zeitpunkt begannen die Hoteliers mit ihrem einzigartigen Finanzierungsmodell, das auf Krediten ihrer Gäste basiert. «Diese Idee stammte von einem treuen Gast und Freund, der anbot, uns ein bedeutendes Darlehen für die Finanzierung unseres SPA zu gewähren. Rasch folgten weitere Kredite dieser Art, und innerhalb von sechs Monaten hatten wir mehr als zwei Millionen Franken beieinander.» René Maeder erinnert einmal mehr an die guten Beziehungen zu seinen Gästen, die mehrheitlich Stammkunden sind. «Auch dieses Jahr haben sie uns ihre Treue bewiesen, dank der wir 2020 trotz Corona mit einem Umsatzrückgang von nur 5% weniger als in unserem Rekordjahr beschliessen. Dafür sind wir ihnen unendlich dankbar!»
Heute verfügt diese angenehm eingerichtete Oase über ein schönes gedecktes Hallenbad in der Mitte, das von verschiedenen Wellness-Einrichtungen umgeben ist: finnische Sauna, Arvensauna, Heusauna, Eisgrotte, Dampfbad und Salzarium (eine Sauna aus Himalaya Salzsteinen), Kräuterbad, Eisgrotte und Chillout Lounge: Das Doldenhorn Spa verspricht eine Zeit echter Erholung.
«Wir haben einen wunderbaren Beruf: Unser ganzes Leben war und ist das Hotel, der Kontakt mit den Gästen, es ist ein Metier mit vielen Facetten. Man ist gleichzeitig Koch, Kellner, Raumpfleger, Sekretär, Florist, Dekorateur, Handwerker, Geschäftsführer, Architekt und Pfarrer.»
René Maeder
Archivfotos: 1976 bis heute
Küche: einst und heute
Speisesaal: einst und heute